Erblich bedingter Haarausfall:

Entstehung & Entwicklung

Was ist erblich bedingter Haarausfall?

Ein Haarverlust von 25 bis 100 Haaren am Tag ist völlig normal und zudem notwendig, damit neue Haare an Stelle der alten nachwachsen können.1 Fallen aber über einen längeren Zeitraum täglich mehr als 100 Haare aus und wird das Haar immer feiner, flaumartiger und kraftloser, spricht man auch von Haarausfall. Erblich bedingter Haarausfall ist dabei die häufigste Ursache für Haarverlust, sowohl bei Männern als auch bei Frauen.2 Dieser wird auch als androgenetische Alopezie oder auch erblicher Haarausfall bzw. hormonell bedingter Haarausfall bezeichnet. Als Hauptursachen für den unerwünschten Haarverlust werden vor allem genetische Faktoren und Androgene (männliche Geschlechtshormone) verantwortlich gemacht.2


Hormonell bedingter Haarausfall – wie lässt sich dieser erkennen?

Hormonell bedingter Haarausfall verläuft schleichend: Erste Anzeichen können sich bei Männern bereits ab dem 16. Lebensjahr oder spätestens ab dem Ende der Pubertät zeigen.3 Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko und bis zum 70. Lebensjahr sind ca. 80 % der europäischen Männer davon betroffen. Der Haarverlust verläuft dabei nach einem charakteristischen Muster:

Typischer Verlauf von genetisch bedingtem Haarausfall bei Männern

Das Haar beginnt sich zunächst an der Stirn zu lichten, der Haaransatz geht zurück und es entstehen die sogenannten Geheimratsecken. Im weiteren Verlauf wird das Haar auch im Hinterkopf-Bereich zunehmend dünner. Ehemals kräftiges und gesundes Haar wächst dabei nur noch flaumartig und kraftlos nach. Die betroffenen Areale weiten sich mit den Jahren immer weiter aus.


Wie entsteht androgenetischer Haarausfall?

Das Haarwachstum und die Haarerneuerung werden von der Aktivität der Haarfollikel bestimmt. Diese Follikel produzieren über die gesamte Lebensdauer Haare in ca. 20 bis 25 aufeinander folgenden Haarzyklen. Bevor die Kopfhaare ausfallen, durchlaufen diese einen natürlichen Wachstumszyklus: Jeder Haarzyklus besteht dabei normalerweise aus einer zwei- bis sechsjährigen Wachstumsphase (Anagenphase). Die Wachstumsgeschwindigkeit der Haare beträgt dabei etwa 1 cm pro Monat. Anschließend folgt eine ein- bis zweiwöchige Übergangsphase (Katagenphase), gefolgt von einer etwa dreimonatigen Ruhephase (Telogenphase). Nach dieser Ruhephase folgt der Ausfall des Haares.4 Androgener Haarausfall beeinflusst die natürliche Wachstumsphase maßgeblich und sorgt dafür, dass die Anagenphase vorzeitig in die Katagenphase übergeht.
Im Normalfall befinden sich ca. 80 % der Haare in der Anagenphase. Im Fall von androgenetischem Haarausfall befinden sich aber gerade einmal 30 % in der Anagenphase.5


Wie entwickelt sich anlagebedingter Haarausfall?

Die Haarfollikel der Männer, die von anlagebedingtem Haarausfall betroffenen sind, reagieren aufgrund der genetischen Prädisposition überempfindlich auf Androgene2. Dadurch kommt es zu einer Verkürzung der Wachstumsphase der Haare und einer Rückbildung (Schrumpfung) der Haarfollikel.3

Dieser Prozess verläuft schleichend, das Haar wird mit der Zeit immer dünner bis hin zum vollständigen Haarverlust. Ab einem gewissen Punkt ist anlagebedingter Haarausfall irreversibel, da die Schrumpfung der Haarfollikel dann nicht mehr rückgängig gemacht werden kann.6 Aus diesem Grund sollte genetisch bedingter Haarausfall möglichst frühzeitig behandelt werden. Ziel einer Behandlung ist es, den Fortschritt des Haarverlustes und die Rückbildung der Haarfollikel zu bremsen und so dem Haarausfall entgegenzuwirken. Bei einem frühem Behandlungsbeginn sind die Erfolgsaussichten tendenziell besser. 7


ALOPEXY® 5 % Lösung zur Anwendung auf der Haut. Wirkstoff: Minoxidil.

Anwendungsgebiet: Mittelschwere anlagebedingte androgenetische Alopezie (übermäßiger Haarausfall) bei Männern. ALOPEXY® 5 % Lösung sollte nicht von Frauen angewendet werden, da häufig ein abnormales Haarwachstum (Hypertrichose) zu erwarten ist.

Warnhinweis: Enthält Propylenglycol, Packungsbeilage beachten

Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke. Stand 09/2024


Quellenangaben:

Quelle 1: Gesunde Haut; Bernd Kardorff; Springer Berlin Heidelberg; ISBN: 9783642186325; Veröffentlicht 27. November 2013; Seite 59

Quelle 2: Dermatologie an der Schwelle zum neuen Jahrtausend; D. Albrecht, C. Hattendorf, T. Lorenzen; Springer Berlin Heidelberg; ISBN: 9783642571916; Veröffentlicht 7. März 2013; Seite 449

Quelle 3: Pseudohormoneller Haarausfall und andere Simulatoren: Androgenetische Alopezie; DOI: https://doi.org/10.4414/smf.2018.03396; Veröffentlichung: 31.10.2018; Swiss Med Forum. 2018;18(44):900-906

URL: https://medicalforum.ch/de/detail/doi/smf.2018.03396

Quelle 4: Gesunde Haut; Bernd Kardorff; Springer Berlin Heidelberg; ISBN: 9783642186325; Veröffentlicht 27. November 2013; Seite 59, Seite 60

Quelle 5: Kontrazeption mit OC in 160 Problemsituationen; Thomas Römer, Gunther Göretzlehner; De Gruyter; ISBN: 9783110245660; Veröffentlicht 23. Januar 2012; Seite 10

Quelle 6: Cranwell W, Sinclair R. Male Androgenetic Alopecia. [Updated 2016 Feb 29]. In: Feingold KR, Anawalt B, Boyce A, et al., editors. Endotext [Internet]. South Dartmouth (MA): MDText.com, Inc.; 2000-. Available from: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK278957/

Quelle 7: Male androgenetic alopecia; Deepani Rathnayake , MD &Rodney Sinclair , MD FACD; Pages 1295-1304 | Published online: 29 Apr 2010; Download citation https://doi.org/10.1517/14656561003752730